1-3 Bau der Anlage
Die Ereignisse zum Bau der Anlage eilen den bergrechtlichen Formalitäten weit voraus. Bereits am 5. April 1899 beschließen die Vorstandsmitglieder Hagedorn und Grevel Grundstückskäufe für die neue Schachtanlage, lassen sich Entwürfe über den Gesamtplan der neuen Schachtanlage “in verschiedener Lage” vorlegen, beraten über Durchmesser und Scheibe von Schacht 1, nehmen eine gutachtliche Äußerung des Direktors über die “Prinzipien für die Wahl der Fördermaschine Schacht 1” zur Kenntnis. Sie geben ferner die Bestellungen von Tübbings, Schachtringen und Schachtholz frei, sehen Abteufpumpenpreise ein, drängen auf Inangriffnahme der “Schleppbahn”, nehmen von Zeichnungen eines “provisorischen Menage- und Konsumgebäudes” sowie vom “Plan zur provisorischen Waschkaue” Kenntnis und beschließen den Bau einer Betriebsführerwohnung.
Für erstes Zechengelände kauft Bergwerksdirektor Schrader in Erkenschwick etwa 20 Bauern und Köttern 200 Morgen Acker, Wiesen und Wald für rd. 340.000 Mark ab, davon allein den Bauern Schulte-Hubbert, Schröder, Stegemann, Schnettger, Flögel und Beckbauer rd. 130 Morgen. Für die Trasse des geplanten Anschlussgleises nach Sinsen muß mit rd. 65 Grundeigentümern verhandelt werden. Gehöfte selbst müssen offenbar zunächst nicht weichen. Wertvoller Bewuchs, vor allem an Eichen und Buchen, wird besonders vergütet. Die Grundstücksgeschäfte der Gesellschaft besiegelt der Notar Justizrat Franz Busch in Recklinghausen. Erkenschwick gehört zur Gemeinde Recklinghausen - Land und zählt rd. 460 Einwohner. Oer mit rd. 2800 Einwohnern, davon wohnen im Dorf Oer selbst 1275, ist innerhalb des Amtes Recklinghausen eine selbständige Gemeinde.
Kuxschein der Gewerkschaft Ewald Fortsetzung
Am 2.Juni 1899 wird nachdem das Gebirge durch drei Bohrungen untersucht worden war, unter dem bereits 62-jährigen teuferfahrenen Betriebsführer Friedrich Tengelmann, geboren 1837 in Altenbochum, mit dem Abteufen des Schachtes 1 mit 5,45 m lichten Weite und am 10.Juli 1899 mit dem Abteufen des Schachtes 2 mit 6,75 m Durchmesser begonnen. Im Juli wird die 6,5 km lange “Schmalspurbahn für Pferdebetrieb” vom Schachtplatz nach Süden zur Horneburger Straße und weiter nach Westen zum Bahnhof Recklinghausen fertig. Ein Gespann von zwanzig Pferden befördert zunächst von dort zwei Röhrenkessel zum Schachtplatz.
Im Januar 1900 beklagt die Landgemeinde Recklinghausen die argen, seit dem Abteufen in Erkenschwick entstandenen, Schäden besonders an den Wegezügen von Wember bis Kettler und von Becker bis Wiebusch. “Es müsse tief bedauert werden, daß die Gewerkschaft Ewald statt dreiviertel der auf 38.500 Mark veranschlagten Wegebaukosten nur 10.000 Mark übernehmen wolle. Weniger als 30.000 Mark würden für sie doch nur ein kleines Opfer sein, andererseits jedoch ein Zeichen guten Willens, gemeinsam mit der Gemeinde öffentliche Belange zu fördern. Andere Bergbaugesellschaften schätzten den Vorteil einer Zusammenarbeit hingegen besser und scheuten keine Aufwendungen, die ihnen mittelbar oder unmittelbar ja wieder zugute kämen; sich nicht zu einigen, würde ein Mißverständnis aufhauen, welches bei den sich künftig mehrenden Berührungen unangenehm und hemmend wirken würde."
Ewald Fortsetzung beim Abteufen
Im Februar 1900 veranlaßt der Vorstand die Bestellung von Werkzeugmaschinen, berät über die Wasserhaltung, unterzeichnet einen Enteignungsantrag für den Zechenbahnhof gegen den Landwirt P. Beckbauer. Im März bewilligt er 18.000 Mark für den Straßenausbau und gestattet die Nutzung der Schleppbahn für Straßenbaumaterial, verlangt einen Kostenvoranschlag für die Anschlußbahn nach Sinsen und beauftragt den Geometer Wüseke gegen Vergütung von 850 Mark mit den Vorarbeiten für die Bahn.
Im Juni 1900 ist der Schacht 1 schon 60 Meter tief, obwohl ab September 1899 bei 27 Meter Teufe die Wasserzuflüsse von fast 5 cbm minütlich zum vier Monate dauernden Abdichten und Einbau einer Wasserhaltung zwingen. Den Schacht 2 stundet man aus diesem Grund bei 25,7 Meter Teufe und nutzt ihn bis zum Weiterteufen 1921 als Speisewasserbrunnen. Nachdem den Wasserzuflüssen im Schacht 1 mit fünf Keilkränzen und Tübbingausbau bis in 120m Teufe erfolgreich begegnet werden konnte, schreitet das Abteufen zügig fort. An Einrichtungen und Bauten sind bereits vorhanden: Ein Bürogebäude nebst Magazin und Waschkaue mit Brausebädern, eine Dampfkabelwinde nebst Gebäude, die Antriebsmaschine für elektrische Beleuchtung von Zechenplatz und Schachtabteufen, das Werkstättengebäude, Menage- und Konsumanstalt in Fachwerk, zwei Cornwall-Kessel mit 55 Meter hohem und 2,50 Meter weitem Kamin, die kleine Zwillingsfördermaschine zum Abteufen des Schachtes 1, die Bergetransportbrücke, Holzgefluter, Klärsümpfe, das Dynamitlager, zwei doppelte Beamtenhäuser, massiv.
Auf der Gewerkenversammlung vom 23. Juni 1900 drückt Bergwerksdirektor Ludwig Schrader die Absicht aus, unter günstigen Bedingungen ergiebige Flöze schnell abzubauen unter gleichzeitiger Anlage neuer Sohlen und Schächte, um, wie er sagt, “in der sicheren Ruhe des Verkaufssyndikats Technik und Erträge zu steigern und die Zukunft zu sichern, und deshalb ist die Neuanlage Ewald Fortsetzung in Erkenschwick mit zwei Doppelschächten begonnen, die dieselbe Förderung werden bewältigen können, wie alle vier älteren Schächte zusammen; daß dies richtig ist, sehen wir daran, daß verschiedene Zechen unserem Beispiel gefolgt sind."
Bergassessor a. D. Karl Ruschen
Am 7.März 1901 stellt die Gewerkschaft Ewald den 31 Jahre alten Bergassessor Karl Ruschen ein, der zum 1.Januar 1903 mit 33 Jahren technischer Bergwerksdirektor aller Ewald-Zechen nach Ludwig Schrader wird. Bereits jetzt stellt die Gewerkschaft Ewald ihren Kunden auf der Gewerbeausstellung in Düsseldorf auch die Zeche Ewald Fortsetzung mit Photographien, Graphiken und Maschinenübersichten vor.
Mit dem Zivilingenieur Rademacher finden über die Wasserhaltung Verhandlungen statt, die mit Ingenieuren von Siemens & Halske und der AEG in Berlin fortgesetzt werden.
Um allen Ansprüchen an Wetterversorgung genügen zu können und die Hauptförderschächte nicht durch den Einbau von Pumpen beengen zu müssen, werden am 20.April 1901 die Teufarbeiten zum Wetter- und Wasserhaltungsschacht 3 begonnen. Dabei kommt eine von der Firma Großmann in Dortmund umgebaute ältere Fördermaschine des Ewald-Schachtes Hilger in Herten die, wie es heißt, “noch aus der ehemaligen Fabrik unseres ersten Vorsitzenden stammt”, zum Einsatz. Es gibt Wasserzuflüsse bis 7,5 cbm minütlich bei 27m Teufe, die auch Brunnen der umliegende Bauern trockenlegen.
Den Auftrag für die Fördermaschine Schacht 1 erhält für 118.500 Mark die Maschinenfabrik Union in Essen. Im Mai erhält der im Bahnbau bereits für die Zechen Minister Achenbach, Minister Stein, Mont Cenis und Friedrich der Große tätig gewesene Unternehmer Ingenieur F. Wallner aus Herne den Auftrag für die Anschlußbahn nach Sinsen. Im Juni beschließt man den Bau der Ringofenziegelei. Im gleichen Jahre werden Maschinenhalle und endgültige Kaue fertig.
Am 10. Dezember 1901 erreicht der Schacht 1 nach der beachtenswerten Abteufleistung von 359,40 m in diesem Jahr bei 579 m Teufe trocken das Steinkohlengebirge. Seine Freude über den Erfolg drückt der Vorstand so aus: “Möchte das nach Überwinden des Wassers so flotte Fortschreiten des Abteufens von guter Vorbedeutung für die weiteren Arbeiten und Aufschlüsse von Ewald Fortsetzung sein. Die Bestrebungen des Fiskus, sich im Norden, also dort, wo unsere neuen Schächte liegen, umfangreiche Kohlenfelder zu sichern, bestätigen unsere bergmännische Hoffnung, daß wir noch zur rechten Zeit durch Ankauf unserer neuen Felder Gutes erworben haben."
In einem mit der Verwaltung Ewald Fortsetzung gemeinsam verfaßten Schreiben zu Weihnachten 1901, welches mit der Ausbeute an die Gewerken geht, heißt es: “Das Steinkohlengebirge zeigt ein Streichen von 44° und ein südliches Einfallen von 14°. Die große (Emscher-) Mulde wird also südlich von den Schächten in unserem Felde liegen. Das Streichen entspricht genau der Projektion und glauben wir, bekannte Schichten zu erkennen, so daß ein Wiederfinden unserer Ewald-Flöze auch auf dieser entlegenen Schachtanlage nicht ausgeschlossen erscheint. Jedenfalls ist die Lagerung eine überaus günstige und der Schacht trocken, seiger und solide niedergebracht. Wir bringen Ihnen diese gute Weihnachtsnachricht mit freundlichem Glückauf!" Wegen Erreichen des Steinkohlengebirges erhalten die leitenden Mitarbeiter Gratifikationen.
Im März 1902 regeln die Gewerkschaften Ewald und Ewald Fortsetzung ihre Beziehungen durch Schriftvertrag. Ewald darf im Felde Ewald Fortsetzung sämtliche Flöze aufschließen und ausbeuten und dort über Tage alle wirtschaftlich erforderlichen Anlagen errichten. Wegen mangelnder Lagerstättenkenntnis wird die Entschädigung für die aus dem Feld Ewald Fortsetzung abgesetzten Kohlen nach Aufschluß durch Ausrichtung festgesetzt. Sollte das nicht möglich sein und der Vertrag weiterbestehen, so verbleiben der Gewerkschaft Ewald Fortsetzung sämtliche Anlagen wie Schächte, Bauten, Maschinen etc. als Bergwerkszubehör gegen Ersatz der “dafür vorauslagten Selbstkosten mit 4% Zinsen und mit einem Zuschlag von 5% für die stattgehabte Mühewaltung.” Ewald haftet für sämtliche Ansprüche und Klagen Dritter wegen etwaiger im Felde Ewald Fortsetzung entstandener Schäden und Unfälle durch unter- und übertägigen Betrieb. Alle nach Vertragslösung erhobenen Ansprüche jedoch sind, unabhängig von ihrem zeitlichen Entstehen, von der Gewerkschaft Ewald Fortsetzung zu tragen, sofern sie auf dem Rechtsweg geltend gemacht werden.
Im März 1902 wird die Recklinghäuser Firma Sasse Grubenholzlieferant. Im Juni beschließt der Vorstand Einholen eines Architektenentwurfs für die Zechenmauer an der Ewaldstraße und bewilligt das Beschaffen eines “photographischen Apparates”.
Nachdem ein Streifen Kennelkohle und bei 607 und 630 m Teufe Flöze von 1,54 bzw. 1,84 m Mächtigkeit mit etwa 1,25 m reiner Kohle wörtlich: "Kohlen mit 32% Gas geben also eine gute, koksgebende Kohle" -durchteuft worden sind, unterrichtet der Vorstand die “Herren” Gewerken im August 1902 wie folgt: “Auf Schacht 1 wurde bei 682m-Teufe unter Sandstein-Hangendem ein Flöz durchteuft, welches 50 cm Oberbank, 58 cm Bergemittel und einen Hauptpacken von 120 cm reiner Kohle hat. Das Liegende ist fester sandiger Schiefer. Das Einfallen ist ungefähr dasselbe wie bei den bereits durchteuften beiden Flözen. Eine 40° in Süd fallende Kluft, welche mit dem Flöz nahezu gleiches Streichen hat, verwirft dasselbe ins Liegende. Trotz der Nähe der Störung ist die Qualität der Kohle gut und der härteren Gaskohle der beiden oberen Flöze gleich. Die Gebirgsformation im Hangenden erinnert vollständig an die von Flöz Ewald-Bismarck, aber die Beschaffenheit der an der Störung aufgeschlossenen Kohlen und das Fehlen der Leitversteinerung im Sandstein lassen augenblicklich eine Identifizierung noch nicht zu.” Weiter heißt es: “Gleichwohl bieten die bisher aufgeschlossenen Flöze uns die volle Gewähr, daß die Zukunft der Zeche Ewald Fortsetzung keine geringere sein wird, als diejenige der Zeche Ewald.”
Im Oktober 1902 stimmen die Gewerken zu, die Anleihen der Gewerkschaft Ewald unter Verpfänden der Grundstücke und des Bergwerksvermögens von 7 auf 10 Millionen Mark zu erhöhen, weil, wie der Vorstand erläutert, die Neuanlagen der Zeche Ewald in Resse etwa um diesen Betrag teurer geworden seien als erwartet und Ewald Fortsetzung noch auszubauen sei. Von den von 1895 bis Mitte 1902 erzielten Betriebsüberschüssen der Gewerkschaft von rd. 15,5 Millionen zuzüglich 7 Millionen Mark Anleihen, zusammen also 22,5 Millionen Mark, seien rd. 7,5 Millionen Mark an Ausbeute verteilt, rd. 7,6 Millionen Mark für Neuanlagen der Zechen in Resse und Herten, rd. 1,1 Millionen Mark für Steuern und rd. 5,7 Millionen Mark für die Neuanlagen Ewald Fortsetzung verausgabt worden. Der inzwischen getätigte Kauf des Feldes Haus Aden für 1,37 Millionen Mark dagegen erfolge auf Raten und drücke nicht.
Im Oktober/November 1902 werden an die Maschinenbauunternehmen Schüchtermann und Kremer-Baum in Dortmund ein 8.000 cbm/min Rateau-Ventilator, an Union Essen eine Dampfmaschine und an Humboldt Schachtgerüst und Wetterschleuse Schacht 3 sowie zwei Lesebänder für Schacht 1 vergeben. Die Ringofenziegelei wird fertig. Der Revierbeamte genehmigt den Betriebsplan der Zeche über die 6,5 km lange, ganz in gußeisernen Muffenrohren von 300mm Durchmesser vorgesehene Abwasserleitung nach Süden zur Emscher. Die in einen Hochbehälter östlich Schacht 3 gehobenen Grubenwässer aus Schacht 3 und die geklärten Abwässer des nordöstlichen Schachtgeländes werden aus diesem bei rd. 87m absoluter Höhe abgezapft, 1,30m tief unterirdisch weiter geführt und bei rund 53m absoluter Höhe in die Emscher geleitet. Das Leistungsvermögen wird mit 5cbm Wasser je Minute angegeben.
Ewald Fortsetzung Schacht 1
Im Dezember 1902 werden die Teufarbeiten Schacht 1 bei 715 m eingestellt. Bereits vorher wird nach Inbetriebnahme einer kleineren, die östlichen Fördertrume bedienenden Fördermaschine mit der söhligen Ausrichtung durch Auffahren eines Wetterquerschlages im Mergel bei 635m Teufe sowie je eines Querschlages nach Norden und Süden auf der 695m-Sohle begonnen. Wegen ungünstiger Gebirgsverhältnisse wird die Wettersohle aus dem Mergel ins Steinkohlengebirge verlegt und bei 600m-Teufe neu angesetzt.
In den ersten Monaten 1903 berät der Grubenvorstand über Kraftstromerzeugung und elektrischen Hauptlüfterantrieb, über Grubensicherheitslampen und Lampenbewirtschaftung durch einen Unternehmer, über drei Waggonwaagen, über Wagenbrücke und Kohlenbunker für das Kesselhaus. Im April wird die Zechenbahn nach Sinsen vorläufig abgenommen.
Zur Gewinnung von Spülversatzgut für die Abbaubetriebe kauft die Verwaltung etwa 156 Morgen Sandgrundstücke in der Haard.
Im Juni 1903 erreicht auch der Wetter- und Pumpenschacht 3 mit 5,45m Durchmesser im Niveau 700m die vorläufige Endteufe.
Unter gleichzeitigem Abteufen, Ausmauern und Zimmern mit schwebender Bühne werden unter Generalgedinge bis dahin im Ruhrgebiet nicht erreichte 52,5m fertiger Schacht je Monat erzielt. Der Vorstand vergütet dem Betriebsführer Tengelmann diese Leistung mit 2.500 Mark Prämie. An dieser Leistung wirken u.a. mit die Schachtsteiger Friedrich Wember, Heinrich Michelt, Theodor Immenkamp, Gustav van der Heydt, Heinrich Ballensiefen, die Fahrhauer Wilhelm Neitzert aus Horneburg und August Vogt aus Oer sowie die Steiger Wilhelm Höffken, Otto Königsbüscher und die Schachthauer Schipke, Bolle, Meinhardt, der Schmiedemeister Wiesmann, Schreinermeister Voß.
Nach Durchschlag der Schächte 1 und 3 auf der 600m (Wetter) Sohle und der 695m-(Förder-)Sohle wird auf beiden Sohlen die Ausrichtung nach Norden und Süden fortgesetzt.
Die Vortriebe sind bereits teilweise mechanisiert. Die Hauer stellen die Sprengbohrlöcher mit Druckluftbohrhämmern unter Verwendung von Bohrsäulen her. Allerdings wird noch trocken mit Schlangenbohrern gebohrt. Zunächst werden nach 100m Auffahrung nördlich Schacht 1 das Flöz 5 (Zollverein 2/3) mit 4,70m Gesamtmächtigkeit bei 85cm Bergepacken und fünf weitere Gaskohlenflöze zwischen 1,75 m und 0,90 m Mächtigkeit, stark geneigt nach Süden einfallend angetroffen. Sehr bald werden Aufhauen in fünf Flözen zwischen den Sohlen durchschlägig, die mit Hilfe von Aufbrüchen und fünf Teilsohlenquerschlägen sowie Teilörtern für den Abbau erschlossen werden. Der Schacht 1 hat zwei Fördereinrichtungen mit 700 bzw. 1500 PS Dampfantrieb für je vier Wagen im östlichen und je acht Wagen im westlichen Trum. Die Wagen fassen 0,70 cbm Rohkohle. Fördergerüst und Schachthalle, zwei Lesebänder und Verladung sind fertig. Fast fertig sind Gerüst und Schleuse des Wetter- und Pumpenschachtes 3 für zwei Körbe mit je drei Wagen. Am Schacht 3 sind der Rateau-Lüfter aufgestellt und die Abwasserleitung zur Emscher fertiggestellt.
Das Grubengebäude des neuen Bergwerks steht.
Die Zeche gehört bergaufsichtlich zum Königlich Preußischen Bergrevier Ost-Recklinghausen mit Sitz am Kurfürstenwall 18 in Recklinghausen. An diesem sind damals die Beamten Bergrat de Gallois, Bergrat Kirstein, Bergmeister Schnepper sowie Einfahrer Jaeschke u. a. tätig.
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