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Uralte Sage aus dem Ruhrgebiet

Wie man die Steinkohle - die brennende Steine - entdeckte, erzählt uns eine uralte Sage aus dem Ruhrgebiet

Ein Junge, der hier einst seine Schweine hütete, sah sich nach einer passenden Stelle um, wo er Feuer machen könnte, und bemerkte, daß ein Mutterschwein (eine Mutte) am Fuße eines Baumes ein Loch gewühlt hatte, das ihm als Feuerstelle passend erschien.
Er trieb die Sau weg und machte Feuer, das sich merkwürdigerweise lange hielt. Selbst am Abend, als er seine Schweine eintrieb, war das Feuer noch nicht erloschen, und am anderen Tage, als er wieder zu der Stelle kam, fand er zu seiner Verwunderung eine große Glut, die sich nicht durch Holz, sondern durch schwarze Erde erhielt.

Zu Hause erzählte er seinem Vater, wie er im Walde schwarze Steine gefunden hätte, die eine viel größere Glut gaben, als das bloße Holz. Der Vater untersuchte die Sache und begann an dieser Stelle, die nun "Op der Mutte" genannt wurde, die erste Steinkohle zu fördern.

Noch heute gibt es ein "Muttental" in Witten, südlich von Bochum wo man alte Bergwerksstollen besichtigen kann. Die der Sage nach entdeckte Steinkohle wurde zuerst nur für den Eigenbedarf genutzt, da die Landwirtschaft weiterhin Vorrang besaß. Als jedoch der wirtschaftliche Nutzen erkannt wurde, gab es auch gleich Reglementierungen, in denen die Landesherren den Bauern das private Abbauen der Steinkohle nur unter strengen Auflagen erlaubte. Durch das ungeregelte Abbauen der Steinkohle entstanden erhebliche Flurschäden. Stollenabbau entstand erst sehr viel später im 16. Jahrhundert.

Das Bergbaumuseum in Bochum und zahlreiche andere Stätten im Ruhrgebiet zeugen von der Vielfalt der mehr als 1000-jährigen Geschichte des Ruhrbergbaus.