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1-1 Vorgeschichte

Die im Jahre 1871 in der damals für den Bergbau üblichen Form der Kapitalgesellschaft zu 1000 Kuxen bzw. Miteigentumsanteilen gegründete Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerks Ewald betreibt in ihrem nur rd. 10 qkm großen Grubenfeld nördlich der Emscher bei Herten die Schachtanlage Ewald 1/2 und entwickelt, um die Wirtschaftlichkeit des Bergwerks durch

Erhöhung der Förderung langfristig zu sichern, seit 1895 zusätzlich die Schachtanlage Ewald 3/4 in Resse bei Buer. Die umliegenden Grubenfelder sind den Steinkohlenbergwerken Schlägel & Eisen, General Blumenthal, Recklinghausen, Graf Bismarck und Hugo verliehen, die darin Abbau betreiben. Die ersten Kapitalgeber und Bergwerkseigentümer nach Anteilen sind angesehene, einflußreiche und überwiegend Essener Bürger.

Von den 1000 Kuxen der Gewerkschaft halten die Familien Waldthausen 300 Kuxe, der Fabrikant Ewald Hilger 230 Kuxe, der Gewerke Wilhelm Hagedorn 70 Kuxe und die Baugesellschaft Funke und Schürenberg 50 Kuxe. Wilhelm Hagedorn hat die Hertener Grubenfelder eingebracht und nach Ewald Hilger werden die Gewerkschaft und die Zeche mit dem Namen "Ewald" belegt. Hagedorn ist auch Mitbegründer der Gewerkschaft Unser Fritz und in den Grubenvorständen der Gewerkschaften Friedrich der Große und Minister Stein; Hilger hat mit Honigmann Anteil an einer Essener Maschinenfabrik, ist Mitbegründer des Schalker Gruben- und Hüttenvereins und mit Hagedorn gemeinsam auch im ersten Grubenvorstand der 1872 gegründeten Gewerkschaft König Ludwig.

Ewald HilgerAnfang 1899 überzeugt die inzwischen zweite Generation des Grubenvorstandes, vertreten durch die Gewerken Konsul Hubert Hagedorn, Friedrich Scharenberg und Ortwin in Grevel, auch die übrigen Gewerken, daß das Grubenfeld vergrößert werden müsse: die angestrebte Jahresförderung von einer Million Tonnen Kohlen sei bei einem Grubenfeldvorrat von 50 Millionen Tonnen Kohlen oberhalb 700m- Teufe auf Dauer nicht rentabel zu erbringen, weil "bei zunehmender Teufe die Selbstkosten sich ständig erhöhen" darüber hinaus müsse durch Niederbringen einer Doppelschachtanlage in neuen Feldern eine Reserve für die Anlagen in Herten und Resse geschaffen werden, um in der Lage zu sein, wie es weiter heißt, "frühere Betriebsstörungen durch Wasser, Wetter oder durch Versagen einer Bausohle zu überwinden und auch bei einer schlechteren Konjunktur unseren Gewerken infolge erhöhter Leistungsfähigkeit unserer Gesamtanlage eine gute Ausbeute zu sichern."

 

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