5-1 Wirtschaftliche Not, politischer Umschwung und Gründung der Aktiengesellschaft Ewald-König Ludwig
Von den 3.300 Bergleuten der Zeche sind im Juni 1931 rd. 80% unter 40 Jahre alt und 52% verheiratet, fast 7% haben mehr als 4 Kinder. Von 154 Angestellten sind 90 unter 45 Jahre alt, fast alle sind verheiratet und haben meist zwischen 1 und 2 Kinder.
Die Zeche entläßt zum 1. Juli rd. 2500 Bergleute. Das Arbeitsamt läßt befristetes Weiterbeschäftigen von gekündigten Arbeitern bis zum Ablauf der Anwartschaftzeit auf Arbeitslosenunterstützung nicht zu und verlangt Ersatz seiner Aufwendungen oder volles Weiterbeschäftigen.
An Beamten scheiden u.a. aus die Betriebsführer bzw. Obersteiger J. Konradt und Th. Koch, die Fahrsteiger Dr.-lng. A. Wiese, W. Branz, C. Breiling und Hegemann, die Steiger bzw. Fahrhauer Dipl.-Ing. H. Philipp, Elbrecht, Weilmann, Jonas, Hense, Hagemeier, Kruse, Irlenborn, Richter, Friege, Basten, Humke, A. Leineweber, F. Laubinger.
Einige Angestellte können als Arbeiter weiter tätig sein, die Fahrhauer Nickel und Ridder auf Ewald Fortsetzung und die Steiger Nehm, Weighardt, Behrenbeck, Diepenbrock, Kötter, Kummer, Kölbl und Setzer auf König Ludwig. Auf Ewald legen als Steiger an Dipl.-Ing. Phillip, Ritz, Neuking, K. Kötter, K. Battefeld, Leggewie, Hegemann sowie als Hauer die Steiger Stränger, Hoffmann, Wittlake, Neitzert und Niederbäumer als Kettenzieher Steiger Spengler.
Zur Zeit der Zechenschließung hat Oer-Erkenschwick rd. 16.000 Einwohner. Die Zahl der berufstätigen Arbeitnehmer nimmt von 6.000 im Jahre 1929 auf 1.000 im Jahre 1933 ab. An diesem Rückgang ist die Zeche mit rd. 3.000 Menschen beteiligt. Sie beschäftigt 1932 noch rd. 400 Mann. Nach der Stillegung haben angeblich drei Viertel der Handel- und Gewerbetreibenden Oer-Erkenschwicks weniger als 1.500 Mark Einkommen. Wenn die Tätigen im Schnitt sich und fünf Angehörige ernähren, sind rd. 10.000 Einwohner öffentlich unterstützungsbedürftig. Die Zuschüsse einschließlich Staatsbeihilfen sollen für 1931 und 1932 zusammen 167.000 Mark betragen haben, das ergäbe statistisch weniger als 10 Mark je Bedürftigem und Jahr.
Die verzweifelte Lage der Bevölkerung beschreibt eindrucksvoll der folgende Sachverhalt: Im September schreibt die Verwaltung dem Zechenverband auf dessen Anfrage, ob Hausbrandkohlen zu verbilligten Preisen abgegeben würden, sie habe die Absicht gehabt, noch lagernde Haldenkohlen verbilligt abzugeben, diese würden aber schon in großen Mengen gestohlen. Wörtlich: "kommen die Leute mit Wagen, um nicht allein während der Nacht, sondern auch tagsüber die Kohlen zu stehlen; die Polizei ist nicht in der Lage, dieses zu verbieten. Wir machen Ihnen hiervon Mitteilung, um Sie über die Zustände in dem nördlichen Randgebiet zu unterrichten."
Wohlfahrtsarbeiten und freiwilliger Arbeitsdienst mit drei geschlossenen Lägern einschließlich Übernachtung beschäftigen die Männer Oer-Erkenschwicks in den ersten Jahren nach der Stillegung durch Ausbau von Wegen, Straßen, Park- und Sportanlagen, Vorflutern u.a.m..
In dieser Zeit erhalten mehrere Straßen der Gemeinde eine feste Decke und beide Seiten der Ewaldstraße Bordsteine. Auch nützt man stärker das Hallenbad, welches in jener Zeit noch um von Krankenkassen anerkannte medizinische Heilbäder und Massageeinrichtungen erweitert wird. Die Arbeiterwohlfahrt gibt an Bedürftige monatlich 2.500 Mahlzeiten aus. Der katholische Gesellenverein veranstaltet Lebensmittel- und Kleidersammlungen, die kirchlichen Vereine bieten monatlich öfters weiterbildende Lichtbildervorträge religiösen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Inhalts an.
Deutschland hat rd. fünf Millionen Arbeitslose.
In der Presse finden inzwischen die Vorgänge bei den Gewerkschaften Ewald und König Ludwig ein lebhaftes Echo. Die "Vossische Zeitung" spricht Juli 1931 von "unbegreiflichen Fehlinvestitionen" trotz sich verschärfender Krise der Absatzmärkte. Laut "Neudeutsche Wirtschafts-Rundschau" im Juni 1932 lebt die Ewald-König Ludwig-Gruppe "vom Scheck auf zum Stillhalten verurteilter, befreundeter Großbanken in die Lohnkasse", weil Auslandskredite zum falschen Zeitpunkt zu übereifriger Rationalisierung verleiteten und zu kurzfristiger Schuldenlast von über 70 Millionen Mark führten durch gleichzeitige Kapazitätserhöhungen von Grube, Kokerei und Bau des Stickstoffwerkes selbst dann noch, als sich dessen Kalkulation schon als falsch herausstellte.
Die Zeitung "Tribüne" berichtet über die Gewerkenversammlung am 17. Juli 1932 unter dem Titel: "Bankhaus Hirschland zu Schuldenabstrich aufgefordert! Dr. Will, Aufsichtsratsvorsitzender der Aktienbrauerei, schlägt auf den Tisch."
Die "Essener Nationalzeitung" spricht von den "leidtragenden Gewerken" und einem Kapitel Bankgeschichte, das die Richtigkeit nationalsozialistischer Wirtschaftsauffassung zeige.
Die Zeitung "Bergbau Industrie" führt den Grund der verspäteten Sanierung auf Kampf der Gewerkschaften Ewald und König Ludwig gegen Staatseinfluß zurück, zumal der Staat mit den angrenzenden Grubenfeldern der Bergwerksgesellschaft Hibernia und der Zeche Recklinghausen Nachbar sei. Das Beispiel zeige, wie dringend notwendig die Verstaatlichung des Bergbaus sei. Die Zeche Ewald Fortsetzung habe im ersten Vierteljahr nach der Schließung 333.000 Mark Kosten verursacht. Allein Grubenbewetterung und -Unterhaltung kosteten bis 12.000 Mark monatlich.
Die "Essener Handelszeitung" schreibt ausführlich zum Lagebericht und zu den Sanierungsvorschlägen auf der Gewerkenversammlung am 11. Juli 1932. Generaldirektor Hollender erläutert, man habe seinerzeit Wechselverbindlichkeiten eingehen müssen, weil eine langfristige Anleihe von 30 Millionen Mark nicht erhältlich war. Der Erwerb der König Ludwig Kuxen sei für die Zukunft von Ewald-König Ludwig wegen wertvoller Erweiterung der Kohlengrundlage bedeutungsvoll. Man habe damals erkannt, daß die Zeche Ewald Fortsetzung das Stickstoffwerk zum Überleben brauche. Heute wisse man jedoch, allein aus der reinen Kohlenwirtschaft das höchstmögliche herausholen zu müssen.
Nur um die Anlagen weiter betreiben zu können, seien 1931 bei Ewald 9 Millionen Mark und bei König Ludwig 6 Millionen Mark erforderlich gewesen. Diese 15 Millionen Mark bei Berliner Banken zu beschaffen, sei auf Schwierigkeiten gestoßen, da die Gesellschaft mit diesen Banken bisher nicht gearbeitet habe; man sei daher wieder auf die bisherigen Hausbanken angewiesen gewesen und habe sich mit den Gläubigern auseinandersetzen müssen; die Reichsbank habe jedoch sofort Hilfsbereitschaft gezeigt und auch der Bankenkommissar habe sich sehr um das Ausarbeiten eines Reorganisationsplans bemüht. Wesentlich sei, daß der Plan eine Zahlungsschonfrist von fünf Jahren gewähre; Hollender hält es für möglich, innerhalb dieser Frist den notwendigsten Verpflichtungen nachzukommen.
Bankdirektor Kolmssen von der Deutschen Disconto Bank Berlin führt aus, der frühere Reichskanzler Brüning habe die Banken ersucht, zu sorgen, daß "Ewald" nicht erliege. Ein häufig in den letzten Jahren begangener Fehler habe sich gerächt; die Quotenjagd habe unrentable Kapazitäten geschaffen. Wenn jetzt eine Lösung gefunden würde, so sei zu berücksichtigen, daß die beteiligten Banken fremdes Geld verwalteten, das nicht verschenkt werden könne.
Eigentlich sei eine Zubuße von 2.000 Mark je Kux, d.h. von 6 Millionen Mark am Platze; der Plan wolle aber ohne Zubuße auskommen.
Nach diesem Plan soll die Gewerkschaft Ewald in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden, die zunächst mit einem Aktienkapital von 16 Millionen Mark ausgestattet wird. Von den 16 Millionen Mark entfallen auf die Banken 10 Millionen Mark, während die Gewerken 4,5 Millionen Mark, d.h. auf je drei Kuxe Ewald 1500 Mark Aktien erhalten, und der Rest von 1,5 Millionen Mark Aktien zum Umtausch der noch freien König Ludwig-Kuxe verwandt werden soll.
Lagebericht und Sanierungsvorschlag lösen lebhafte Erörterung aus. Einige Gewerken hatten sich bereits brieflich beklagt, sie säßen jetzt auf dem Kuxentrümmerhaufen Hirschlandscher Anleihepolitik und von einer Winterhilfe für verarmte Gewerkenkreise rede man nicht mehr; der verstorbene Direktor Ruschen sei glücklich zu schätzen, die seiner Anregung entstammenden Fehlinvestitionen nicht mehr zu sehen. Sie fragen u.a., ob noch mal eine Ausbeute zu erwarten sei oder ob der Gewinn nur für Steuer und für Gehälter der zahlreichen Direktoren und Aufsichtsräte verwendet würde.
Die Gewerken Stoltenhoff, Rechtsanwalt Dr. Will für die Essener Familie Funke und Rechtsanwalt Sudhoff sehen in dem Sanierungsplan eine schwere Schädigung der Gewerken; vor allem auch vom Bankhaus Hirschland seien größere Opfer zu verlangen, da es die Schulden durch den König Ludwig-Kuxenkauf mitverursacht und an "Ewald" immer gut verdient habe. Das weist Dr. Georg Hirschland mit dem Bemerken zurück, das Interesse der Bank Simon Hirschland habe nur darin bestanden, Ewald stark und kräftig zu machen. Die Gewerken erklären jedoch, die Durchführung dieses Planes würde sie zu etwa 70% ihres Besitzes berauben und sie würden ihm nicht zustimmen.
Schließlich erklärt auch Dr. Härle für das Haus Thyssen, der 200 Kuxe vertritt, er werde auf jeden Fall gegen den Plan stimmen. Es solle ein neuer Vorschlag erarbeitet werden. Soweit die Essener Handelszeitung.
Am 30. Januar 1933 wird Adolf Hitler Reichskanzler und bildet mit Parteilosen und der Deutschnationalen Volkspartei seine nationalsozialistische Regierung. Im März 1933 erreichen bei den Kommunalwahlen Recklinghausens Kommunisten rd. 13%, Sozialdemokraten rd. 9%, Zentrum rd.27%, Nationalsozialisten rd. 36%, Kampfbund Schwarz-Weiß-Rot rd. 7% der Stimmen. In Oer-Erkenschwick beträgt das Parteienverhältnis in der Gemeindevertretung in dieser Folge rd. 19%, 19%, 24%, 28%, 10%.
Ab August 1933 verfügen die Nationalsozialisten über die absolute Mehrheit im Gemeinderat Oer-Erkenschwick.
Der Kokereibetriebsführer Alex Grüter wird Gemeindevorsteher.
Die Gewerkschaften werden in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeitsfront überführt. Die Arbeitgeberverbände werden Ende 1933 aufgelöst.
Der Verein für die bergbaulichen Interessen empfiehlt im Juli 1933 eine Feierschichtenregelung, nach der alle Zechen das Bestreben der Regierung, die Arbeitsmöglichkeiten zu vergrößern, unterstützen sollen. Es müsse eine Ehren- und Dankespflicht sein, bei Neueinstellungen die alten Kämpfer der Sturmabteilung (SA), der Schutzstaffel (SS) und des Verbandes "Stahlhelm" bevorzugt zu berücksichtigen. Im November gibt der Verein telefonisch durch, Feierschichten möglichst auf den Tag der Wahlkampfrede Hitlers zu legen, "damit Verwaltung und Belegschaften den Appell des Führers gemeinsam hören können", und der Reichsminister des Inneren hat "gegen den Antrag auf Beibehaltung des alten deutschen Bergmannsgrußes Glückauf in Verbindung mit dem deutschen Gruß durch Erheben der rechten Hand für den preußischen Bergbau keine Einwendungen erhoben."
Nach dem "Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit" gibt es in den Betrieben fortan statt Betriebsräte die Vertrauensräte; diese sollen den Betriebszweck fördern und sie sollen beraten. Vorsitzender ist der Werksdirektor als "Führer des Betriebes."
Der nationalsozialistische preußische Ministerpräsident Hermann Göring nimmt die ihm von Oer-Erkenschwick angebotene Ehrenbürgerschaft an.
Der Bergrevierbeamte verlegt seinen Amtssitz vom Kurfürstenwall 18 zur Reitzensteinstraße 30 in Recklinghausen. Das Grubenvorstandsmitglied Dr.-Ing. e.h. Jacob Kleynmans stirbt im November 1933 im Alter von 77 Jahren. Kleynmans baute die Gewerkschaft König Ludwig auf, beginnend als kaufmännischer Büroleiter.
Bergwerksdirektor Julius Brinkmann wird Ende März 1934 nach 37jähriger Bergmannstätigkeit, davon 19 Jahre als Leiter der Zeche, in den Ruhestand nach Bochum verabschiedet. Er stirbt im Mai 1944.
Im August 1934 stirbt das Grubenvorstandsmitglied Geheimer Bergrat Dr.-Ing. e.h. Ewald Hilger, dessen Vater der Gewerkschaft Ewald den Namen gab.
Im Juni 1935 werden die Gewerkschaften Ewald und König Ludwig in die "Bergbau Aktiengesellschaft Ewald-König Ludwig" umgewandelt. Das Ergebnis weiterer Verhandlungen nach 1932, in denen auch der Verkauf oder der Weiterbetrieb des Stickstoffwerkes erörtert wird, ist die Vereinigung der Vermögen beider Gewerkschaften in einer Aktiengesellschaft, weil, wie Hollender es ausdrückt, "sich die beiden Gewerkschaften in betrieblicher Hinsicht in glücklichster Weise ergänzen und unnötige Kosten erspart werden". Das Grundkapital beträgt 29,4 Millionen Mark und setzt sich zusammen aus 3.000 Ewald-Kuxen zu je 5.600 Mark, entsprechend 16,8 Millionen Mark, 500 freien König Ludwig-Kuxen zu je 11.200 Mark, entsprechend 5,6 Millionen Mark und aufgerechneten Bankforderungen zur freien Verfügung der Banken, entsprechend 7.0 Millionen Mark.
BILD Generaldirektor Bergrat Carl Hollender
Den ersten Vorstand der neuen Bergbau Aktiengesellschaft Ewald-König Ludwig stellen Generaldirektor Bergrat Carl Hollender als Vorsitzender Bergwerksdirektor, Diplom Kaufmann Franz Reinecke und Bergwerksdirektor Bergassessor Alfred Röttger. Den ersten Aufsichtsrat bilden Staatsrat Dr. jur. h.c. Fritz Thyssen, Mühlheim, Dr. jur. Carl Härle, Mühlheim, Bankdirektor Dr. Karl Kimmich, Berlin, Bergassessor a.d. Hermann Kellermann, Oberhausen, Korvettenkapitän a.D. Theodor von Born, Hochkamp bei Hamburg, Bankier Dr. Georg Hirschland, Essen, Bergwerksdirektor Dr. Ing. e.h. Gustav Knepper, Essen, Regierungsrat a.D. Dr. jur. Paul Mojert, Berlin, Reichsbankdirektor a.D. Carl Peckolt, Kassel, Bergwerksdirektor Dr. Ing. Wilhelm Roelen, Duisburg-Hamborn, Fabrikbesitzer Hugo Sudhoff, Bochum, Bergassessor a.D. Heinrich von Waldthausen, Essen, Kaufmann Walther Grevel, Essen, Rechtsanwalt Dr. Albert Will, Hamburg.
Die Energieversorgung ist 1935 der Aufsicht des Deutschen Reiches unterworfen.
Schon gegen Ende 1935 sollen Lebensmitteleinfuhren eingeschränkt worden sein und Bergleute Lebensmittelgutscheine erhalten haben.
Im Oktober 1936 verkündet die Regierung einen Vierjahresplan, den Ministerpräsident Generaloberst Göring mit allen Vollmachten durchsetzen soll, um Deutschland möglichst auslandsunabhängig zu machen durch Stärken von Bergbau, Schwerindustrie, Maschinenbau und Chemie. Er soll die Rohstoffversorgung sichern und Arbeitseinsatz, Warenverkehr und Preisbildung regeln. Der Plan belebt Kohlen- und Koksabsatz stark. Die Ruhrkohleausfuhr wird um rd. 10 Millionen Tonnen Kohlen, Koks und Briketts auf 29 Millionen Tonnen erhöht, insbesondere um Devisen zu erhalten. Arbeiter und Material werden Mangelware. Die Gesellschaft zahlt betriebliches Weihnachtsgeld.
Im September 1936 werden eine Erhöhung des Eigenkapitals der Gesellschaft auf 40 Millionen Mark und Aufnahme einer 30 Millionen Mark-Anleihe zu 5% Zinsen beschlossen. Das Kapital kann beschafft werden. Die Aktien werden an den Börsen Berlin und Düsseldorf gehandelt.
Um den Bergmann "stärker in die Betriebs- und Volksgemeinschaft einzubinden, seinen Stand zu heben und seinen Leistungswillen zu fördern, wird die Hauerausbildung auf 18 Doppelstunden verlängert, hinzu kommt die Pflicht einer mündlichen Prüfung. Erst nach einer Ansprache über den Sinn der Hauerprüfung im Beisein des Bergrevierbeamten, des Vertrauensrates und der Verwaltung sollen die Hauerbriefe überreicht werden; dabei sollen alle die Bergmannstracht tragen.
Berg- und Hüttenarbeiter erhalten bereits 1937 Bezugscheine für Konsummargarine nach ihrer Schichtenzahl; das Oberbergamt schreibt jedoch, bei dem herrschenden Mangel an Speisefett dürfe die Zuteilung nicht nach der Zahl der Überschichten des einzelnen bemessen werden; jeder Arbeiter müsse Fett bekommen.
Feierschichtenfortfall seit Oktober 1937 und Überschichten erhöhen das Bergmannseinkommen um 25 %, vermerkt der Geschäftsbericht für 1937.
Die von Bergwerksdirektor Dr. Knepper geleitete Gelsenkirchener Bergwerks Aktiengesellschaft bildet mit der Bergbau Aktiengesellschaft Ewald-König Ludwig ab 1937 einen Verkaufsverein.
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